Die bei der Druckproduktion verwendeten Farben basieren auf einem anderen Prinzip als die Farben, die auf Bildschirmen angezeigt werden. Daher gibt es beim Erstellen von Druckdaten einige wichtige Unterschiede zu beachten: Kurz gesagt, RGB wird für die Darstellung auf elektronischen Geräten verwendet, während CMYK für den Druck eingesetzt wird.
Wenn ein Bild vom Bildschirm in den Druck überführt wird, muss es von einem Farbmodell in ein anderes konvertiert werden. Dieser Vorgang erfordert zusätzliche Verarbeitungsschritte und kann zu Farbabweichungen führen. Daher wird empfohlen, Druckdateien von Anfang an im CMYK-Modus anzulegen.
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ToggleRGB steht für:
Rot (Red), Grün (Green), Blau (Blue).
Dies ist ein Farbmodell, das für elektronische Bildschirme (z. B. Computer, Fernseher usw.) verwendet wird. RGB ist ein additives Farbmodell, bei dem verschiedene Farbtöne durch das Mischen unterschiedlicher Anteile der drei Primärfarben Rot, Grün und Blau erzeugt werden. Werden alle drei Lichtfarben vollständig gemischt, entsteht Weiß – ohne Licht entsteht Schwarz.
CMYK steht für:
Cyan, Magenta, Yellow (Gelb), Key (Schwarz).
CMYK ist ein subtraktives Farbmodell, das hauptsächlich im Druck verwendet wird.
Dabei werden Farben durch das Subtrahieren von Licht auf weißem Papier erzeugt. Beispielsweise absorbiert Cyan das rote Licht, Magenta das grüne und Gelb das blaue. Schwarz (K) sorgt für Tiefe, Kontrast und die Feinabstimmung der Farbsättigung.
Was passiert bei der Umwandlung von RGB in CMYK?
Die Konvertierung von RGB zu CMYK kann zu Farbabweichungen und Problemen führen. Der Grund liegt darin, dass RGB und CMYK zwei grundlegend unterschiedliche Farbmodelle sind, mit jeweils eigenem Farbraum und abweichenden Farbmischprinzipien.
Häufige Probleme bei der Umwandlung:
Unterschiede im Farbraum:
RGB und CMYK haben unterschiedliche Farbräume. Einfach ausgedrückt bedeutet das, dass sie unterschiedliche Bereiche an darstellbaren Farben abdecken. RGB besitzt einen größeren Farbraum, insbesondere bei Bildschirmdarstellungen. Wenn ein RGB-Bild in CMYK konvertiert wird, können manche Farben außerhalb des CMYK-Farbraums liegen, was zu Farbverfälschungen oder ungenauen Farbtönen führt.
Farbverfälschung:
Da RGB und CMYK unterschiedliche Prinzipien zur Farbdarstellung verwenden, können bestimmte Farben nicht exakt konvertiert werden. Zum Beispiel lassen sich kräftige Neonfarben oder bestimmte Rottöne in CMYK nicht exakt wiedergeben, da sie außerhalb des CMYK-Farbraums liegen.
Verlust von Details und Farbtiefe:
Während der Umwandlung können feine Farbdetails verloren gehen, insbesondere in sehr gesättigten oder sehr dunklen Bereichen. Dies kann zu Detailverlust oder verringerter Farbsanftheit führen.
Schwarzumwandlung:
In RGB bedeutet Schwarz einfach das Fehlen von Licht. In CMYK hingegen entsteht Schwarz durch das Mischen von Cyan, Magenta und Gelb. Daher kann sich das Erscheinungsbild von Schwarz bei der Umwandlung ändern, was unterschiedliche Schwarztöne und Farbzusammensetzungen zur Folge haben kann.
Wie lässt sich der Fehler bei RGB-zu-CMYK-Konvertierung reduzieren?
Dateien direkt im CMYK-Modus anlegen & vierfarbiges Schwarz in einfarbiges Schwarz umwandeln:
Stelle sicher, dass die Farbeinstellungen in deinem Bildbearbeitungsprogramm korrekt gesetzt sind. Dazu gehört, dass sowohl die Farbeinstellungen als auch das Dateiformat den CMYK-Farbraum unterstützen. Verwende kein vierfarbiges Schwarz – konvertiere es in einfarbiges Schwarz. Möchtest du Grauabstufungen darstellen, kannst du dies über die Anpassung des K-Wertes (Prozentangabe) erreichen.
Vorschau und Vergleich:
Nach der Umwandlung solltest du das RGB- und das CMYK-Bild nebeneinander betrachten und vergleichen. So erkennst du eventuelle Farbabweichungen direkt und kannst bei Bedarf gezielt Anpassungen vornehmen, um die gewünschte Wirkung im Druck zu erzielen.
Verwendung von Farbfächern (Farbreferenzkarten):
Nutze Farbfächer oder sogenannte Proofs, um die Druckfarben realitätsnah beurteilen zu können. Sie helfen dabei, Farbabweichungen zwischen Bildschirmdarstellung und Druckergebnis zu minimieren.
In der Bildbearbeitung beschreibt ein Farbraum den Bereich aller darstellbaren Farben. Die Arbeit mit Farbfächern und der gezielte Einsatz des Farbraums helfen dabei, die Farbtreue über verschiedene Geräte und Medien hinweg sicherzustellen.
Häufige Fehler bei der Druckdaten-Erstellung
Keine Beschnittzugabe eingestellt:
Nach dem Druck kann es beim Schneiden zu weißen Rändern oder dem Abschneiden von wichtigen Inhalten kommen. Daher muss bereits zu Beginn an allen vier Seiten eine Beschnittzugabe von jeweils 3 mm eingeplant werden.
Einstellung des Arbeitsbereichs:
Häufiger Fehler → Arbeitsbereichsgröße = Endformat + Beschnitt (zu groß)
Korrekte Einstellung → Arbeitsbereichsgröße = Endformat, Beschnitt wird zusätzlich eingestellt.
Sicherheitsabstand:
Alle Texte sollten mindestens 0,5 cm innerhalb des Endformats platziert werden. Da beim Falzen und Schneiden Toleranzen auftreten können, besteht sonst die Gefahr, dass Inhalte versehentlich abgeschnitten werden.
Vierfarb-Schwarz (CMYK-Schwarz):
Schwarz, das aus allen vier CMYK-Farben zusammengesetzt ist, kann bei der Passerung zu Problemen führen. Die korrekte Vorgehensweise ist, es in reines Schwarz (nur K) oder Grau umzuwandeln.
Abklatschen (Set-Off):
Wenn die Druckfarbe nicht richtig trocknet, kann sie auf die Rückseite des
vorherigen Bogens abfärben. Überschreitet die Summe der CMYK-Werte 250 %, trocknet die Farbe langsamer, was zu Abklatsch führen kann. Vor dem Druck sollten alle Werte überprüft werden, um unter 250 % zu bleiben.
Schwierig zu druckende Farben:
Am schwierigsten sind Metallicfarben, Neonfarben und Mischfarben zu drucken. Diese erfordern spezielle Farben oder fundiertes Know-how, um brillante und korrekte Ergebnisse zu erzielen.
Beispiele:
– Metallicfarben:
Erfordern spezielle Pigmente oder Druckverfahren für den metallischen Effekt.
– Neonfarben:
Benötigen hochintensive Pigmente, um die gewünschte Leuchtkraft zu erreichen.
– Mischfarben:
Müssen exakt überlagert und kombiniert werden, um den gewünschten Farbton zu erzielen.
Farbfächer nachschlagen – in nur 4 Schritten
Beispiel: C80 M50 Y80 K0
Nachschlagereihenfolge: K → Y → M → C(Tipp: rückwärts KYMC)
Schritt 1:
Finde die Seite im Farbfächer, auf der K = 0 ist.
Schritt 2:
Suche innerhalb dieser Seiten die, auf der Y = 80 im Tabellenkopf steht.
Schritt 3:
Auf dieser Seite finde die M50-Zeile – der Magenta-Wert wird vertikal gelesen.
Schritt 4:
Bewege dich horizontal in dieser Zeile zur C80-Spalte – dort findest du die genaue Farbfeldkombination.
RGB in CMYK umwandeln – nur 3 Schritte
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Klicke auf „Datei“
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Wähle „Dokumentfarbmodus“
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Aktiviere „CMYK-Farbe“
Grundwissen zur Sammelform
„Sammelform“ bedeutet, dass dein Drucklayout gemeinsam mit anderen Aufträgen auf derselben Druckplatte platziert wird.
Diese Druckmethode eignet sich ideal für Kleinauflagen.
Da jedoch mehrere Aufträge auf einer Druckplatte kombiniert werden, kann es leicht zu Farbabweichungen kommen – in der Regel liegt die Toleranz bei etwa 10–20 %, auch innerhalb derselben Charge.
Ursache:
Die Zusammensetzung der Farben auf der Druckplatte beeinflusst die Farbtendenz.
– Ist auf der Platte der Anteil an Blau höher, wirkt der Gesamtdruck etwas bläulicher.
– Ist der Gelbanteil dominant, erscheint das Endprodukt tendenziell gelbstichig.